Garten clever bewässern: Regenwasser nachhaltig nutzen
Wasser ist ein wichtiges und oftmals knappes Gut, vor allem heutzutage. Deswegen gilt es, sorgfältig mit der kostbaren Ressource umzugehen und vor allem Trinkwasser überall dort zu sparen, wo es möglich ist. Ersetzen kann man es in bestimmten Bereichen ganz einfach durch Regenwasser. Zum Beispiel zur Bewässerung von Gärten und Grünflächen bietet das Regenwasser eine natürliche und kostengünstige Alternative. Doch vor allem in trockenen und heißen Sommerperioden kannst du dich nicht darauf verlassen, dass gelegentliche Regenschauer zur Gartenbewässerung ausreichen. Stattdessen kannst du Möglichkeiten schaffen, um das Wasser aufzufangen, zu sammeln und dann zum Gießen deiner Pflanzen zu nutzen.
In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir verschiedene Möglichkeiten zur Regenwassernutzung, wie du die Regentropfen sammelst und welche Pumpen dir dabei helfen, das Regenwasser dahin zu befördern, wo du es gerade benötigst. So kannst du nachhaltige Lösungen finden, um dein heimisches Grün umweltfreundlicher zu pflegen.

Regenwasser: Warum die Nutzung so vorteilhaft ist
Wasserknappheit ist kein Problem, das erst seit gestern existiert. Weil die Bevölkerung stetig wächst, verbrauchen nicht nur private Haushalte mehr Wasser, auch der Bedarf in Industrie und Landwirtschaft steigt. Das liegt nicht zuletzt am Klimawandel, der sich immer wieder in extremen Wetterlagen zeigt. Die Temperaturen klettern immer höher, im Sommer kommt es zu Dürreperioden und die unregelmäßigen und seltener werdenden Regenschauer können den Wasserbedarf alleine nicht decken. So sinkt der Grundwasserspiegel an vielen Orten - vor allem in Bereichen mit vielen versiegelten Flächen, durch die das Wasser nicht in den Boden eindringen kann. Aus diesen und noch mehr Gründen sollte man bedacht mit der kostbaren Ressource umgehen und vor allem Trinkwasser überall dort sparen, wo es möglich ist. Dazu bietet sich die Regenwassernutzung an.
Vorteile der Regenwassernutzung
- Ressourcen schonen: Indem du auf Regenwasser zurückgreifst, trägst du zum nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser bei. Denn: Trinkwasser ist endlich und bereits in einigen Bereichen der Erde gefährlich knapp.
- Kosten sparen: In Form von Regen fällt das Wasser kostenlos vom Himmel, während Trinkwasser durch die Instandhaltung des Leitungssystems, den Aufbereitungsanlagen, etc. bezahlt werden muss.
- Versorgungssysteme entlasten: Indem du weniger Leitungswasser verbrauchst, werden das System rund um die Trinkwasserversorgung ebenso wie das Kanalsystem entlastet.
- Neues Grundwasser: Bewässerst du Rasen und Pflanzen mit Regenwasser, kann es im Boden versickern, wo es letztlich als neues Grundwasser zurückbleibt.
Die Besonderheiten von Regenwasser
Das durch Regen natürlich entstandene Wasser muss, anders als Trinkwasser, nicht aufbereitet werden und enthält dadurch keinerlei chemische Zusätze. Zudem ist das Niederschlagswasser nicht mineralisiert, es enthält also zum Beispiel weniger Kalzium, Magnesium und Natrium, enthält keinen Kalk und ist damit sehr weich und rein. Dadurch eignet es sich optimal zur Bewässerung und fördert das Wachstum vieler Pflanzen.

Möglichkeiten zum Sammeln von Regenwasser
Zur Regenwasser-Nutzung muss das Wasser natürlich zunächst aufgefangen und gesammelt werden, um es überhaupt weiterverwenden zu können. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich nach Kosten und Kapazität des Wasserspeichers unterscheiden.
Regentonne
Sehr verbreitet und wahrscheinlich in jedem Garten zu finden, ist die Regentonne. Der Vorteil an einem Regenfass ist klar: Es kann ohne große Vorarbeit platziert werden. Dabei ist die Regentonne recht günstig, auch wenn sie irgendwann ersetzt werden soll. Zudem kannst du mehrere Tonnen rund um Haus und Garten platzieren, am besten überall dort, wo eine Regenrinne in ein Fallrohr übergeht. So wird das Wasser, das über das Dach läuft, in der Regenrinne und letztlich in der Regentonne gesammelt. Dieses Prinzip zum Auffangen des Regens kannst du übrigens an sämtlichen Dachflächen nutzen, sofern du eine Regenrinne daran montierst - ganz egal ob am Dach deines Hauses, deiner Garage oder deines Gartenhäuschens. Bei Regentonnen gilt aber Vorsicht im Winter, denn durch gefrierendes Wasser können diese platzen. Bevor die Temperaturen ins Minus abfallen, solltest du die Tonne also leeren.

Pumpen für die Regentonne
Um das gesammelte Wasser zu nutzen, kannst du ein Regenfass mit integriertem Hahn wählen und es so in Gießkannen abfüllen. Hast du eine Regentonne ohne Auslaufhahn, greifst du am besten zu einer Regenfasspumpe oder einer Akku-Klarwasserpumpe mit flexiblem Schwanenhals. So kannst du die Pumpe an der Tonne einhängen und z. B. den Gartenschlauch am Schwanenhals anschließen oder das Wasser darüber in Gießkannen abfüllen.
Unterirdische Tanks
Du willst keine Regentonnen sichtbar im Garten platziert haben, trotzdem aber das Niederschlagswasser sammeln? Dafür gibt es unterirdische Tanks, in denen du das Wasser sammeln und sogar durch die Winterzeit hindurch speichern und nutzen kannst. Die unterirdischen Tanks haben zudem ein größeres Volumen und nehmen dir trotzdem keinerlei Platz im Garten weg. Die Tanks gibt es in verschiedenen Ausführungen und Größen, angefangen bei Flachtanks über runde Modelle, bis hin zu Tanks aus Kunststoff oder gemauerte Zisternen. Der Kauf und Einbau eines unterirdischen Tanks ist zwar deutlich teurer als die Nutzung von Regentonnen, kann sich aber vor allem bei sehr ausgiebiger Regenwassernutzung bezahlt machen.
Pumpen für unterirdische Tanks
Welche Pumpe du für deinen Tank verwendest, hängt weniger vom Tank und mehr davon ab, wie viel Liter Wasser du wo und wofür benötigst. In der Regel verwendet man für unterirdische Tanks sogenannte Saugpumpen, also Oberflächenpumpen wie Gartenpumpen, Hauswasserautomaten oder Hauswasserwerke, die das Wasser mittels Schlauch ansaugen und mit ausreichend Druck hochpumpen. Dank des hohen Förderdrucks kannst du zur Gartenbewässerung auch Rasensprenger direkt an die Pumpe anschließen.

Suchst du nach einer Tauchpumpe für deine Zisterne, solltest du dich nach einer Tauchdruckpumpe oder Tiefbrunnenpumpe umsehen, denn diese arbeiten mit ausreichend Druck, um die nötige Förderhöhe vom unterirdischen Tank bis zur Oberfläche bewältigen zu können.
Regenrinne als wichtige Zuleitung
Dein Dach und deine Regenrinne sollen als Zuleitung für dein Wasserreservoir dienen? Dann solltest du darauf achten, deine Dachrinnen regelmäßig zu säubern, damit kein allzu verschmutztes Wasser in der Regentonne gesammelt wird. Um das Wasser vorab schon zu filtern, kannst du darüber nachdenken, einen Vorfilter in das Fallrohr deiner Dachrinne einzubauen. Auf alle Fälle solltest du nach dem Herbst und Winter deine Dachrinnen von grobem Schmutz und Laub befreien. Wie genau die Dachrinnenreinigung funktioniert, zeigen wir dir in unserem Beitrag zur Dachrinnenreinigung.

Hier kannst du Regenwasser verwenden
Rund um Haus und Garten gibt es mehrere Möglichkeiten, wofür du das Regenwasser nutzen kannst. Zum einen erleichterst du dir damit die Gartenbewässerung, denn mit dem natürlichen und weichen Regenwasser lassen sich Pflanzen, Beete, Rasen, Gemüsebeete und Obstgärten optimal bewässern.
Abgesehen davon kannst du aber auch die Hauswasserversorgung damit unterstützen. Dafür brauchst du ein Hauswasserwerk, einen Hauswasserautomaten oder eine automatische Gartenpumpe. Das Regenwasser kannst du dann zum Beispiel für die Toilettenspülung oder deine Waschmaschine nutzen. Aber Achtung: Je nachdem, wo du wohnst, kann es gesetzlich vorgeschrieben sein, dass Trinkwasser und Regenwasser in zwei getrennten Leitungssystemen laufen müssen. Die Installation einer separaten Regenwasserleitung ist jedoch mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Mach dir also vorher genug Gedanken darüber, wo du das Regenwasser verwenden möchtest und wie viel du bereit bist, dafür zu investieren.

Hilfsmittel zur Gartenbewässerung
Wie genau du deinen Garten bewässern möchtest, sollte von der Größe und dem Aufbau deines Gartens abhängen. Wir haben dir die gängigsten Methoden zur Gartenbewässerung aufgelistet:
- Rasensprenger: Für große Rasenflächen werden meist Rasensprenger, Regner oder Sprinklersysteme verwendet. Für solche Anlagen sollte die angeschlossene Pumpe mit ausreichend hohem Förderdruck arbeiten. Hier lohnt sich zum Beispiel eine kraftvolle Gartenpumpe.
- Tropfbewässerung: In Blumenbeeten, unter Hecken oder Stauden kann ein sogenanntes Micro-Drip-System verlegt werden. Bei diesem Bewässerungssystem kommt das Wasser nur tröpfchenweise aus kleinen Löchern im Schlauch. So trocknen die Gewächse nicht aus.
- Gartenschlauch: Der Gartenschlauch mit Spritzpistole ist wohl in jedem Garten zu finden. Der Nachteil daran: Der Hobbygärtner muss sich selbst regelmäßig ums Bewässern kümmern. Du bist im Urlaub? Ohne automatisches Bewässerungssystem bist du dann auf die Hilfe von Familie, Freunden oder Nachbarn angewiesen.
- Gießkanne: Der Klassiker, der in keinem Garten und auf keinem Balkon fehlen darf. Hauptsächlich kommt die Gießkanne zwar für Raumpflanzen zum Einsatz, doch auch die Topfpflanzen im Garten können damit gezielt gegossen werden.
- Drucksprüher: Vor allem junge Pflanzen, Stecklinge und frisch gepflanzte Samen sollten sehr vorsichtig gegossen werden. Optimal dafür eignen sich Drucksprüher dank ihres feinen Sprühnebels.
Garten bewässern: Worauf solltest du achten?
Die beste Gießtechnik bringt wenig, wenn du den richtigen Zeitpunkt oder die Bedürfnisse deiner Pflanzen nicht berücksichtigst. Denn beim Gießen kommt es nicht nur auf das Womit, sondern vor allem auf das Wie an. Hier zeigen wir dir, worauf du bei der Gartenbewässerung achten solltest, damit deine Pflanzen optimal versorgt sind – und du gleichzeitig Wasser sparst.
Wie oft und wann ist Gießen sinnvoll?
Am besten gießt du deine Pflanzen früh morgens. Dann ist der Boden noch kühl, das Wasser kann tief eindringen und die Verdunstung bleibt gering. Alternativ ist auch der späte Abend geeignet, allerdings trocknet die Erdoberfläche nachts nicht mehr optimal ab. Dadurch fühlen sich Schnecken besonders wohl und die nächtliche Feuchtigkeit kann Pilzkrankheiten begünstigen.
Wichtig: Gieße lieber weniger oft, dafür durchdringend – also so, dass die Erde in 15 bis 20 cm Tiefe durchfeuchtet wird. Häufiges oberflächliches Gießen fördert nur flache Wurzeln und macht die Pflanzen anfälliger für Trockenperioden.

Wie viel Wasser braucht mein Garten?
Eine pauschale Antwort gibt es hier nicht – entscheidend sind Bodenbeschaffenheit, Wetterlage und Pflanzentyp. Als Faustregel gilt: 10 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter reichen meist aus, um den Wurzelbereich gut zu versorgen. Nach einem kräftigen Regenguss musst du nicht zusätzlich bewässern. Bist du dir unsicher, kontrolliere den Boden mit einem Spaten: Wenn die Erde in tieferen Schichten noch feucht ist, kannst du dir das Gießen sparen.
Aber aufgepasst! Nicht alle Pflanzen haben den gleichen Durst. Hier die wichtigsten in der Übersicht:
Rasen bewässern
Rasenflächen sollten großflächig, gleichmäßig und in regelmäßigem Abstand bewässert werden, bestenfalls in den frühen Morgenstunden mit einem Rasensprenger oder Regner. Spare bei der Rasenpflege, vor allem in den heißen Sommermonaten, nicht an Wasser, um einen verbrannten Rasen zu vermeiden. Bemerkst du, dass das Wasser schlecht im Gras versickert, solltest du dir unsere Tipps zum regelmäßigen Lüften des Rasens genauer ansehen! Mit Lüften und Vertikutieren kannst du die Wasser- und Nährstoffaufnahme deiner Graswurzeln verbessern.
Bäume & Sträucher gießen
Da Bäume und Sträucher in der Regel bereits mehrere Jahre auf der gleichen Stelle wachsen, hatten diese bereits die Gelegenheit ein weit verzweigtes Wurzelsystem, welches auch in tiefere Erdschichten eingedrungen ist, auszubilden. Diese Pflanzen können so das benötigte Wasser ganz einfach selbst heranholen. Bäume und Sträucher benötigen in der Regel nur bei wirklich langen Trockenperioden oder unmittelbar im Jahr des Auspflanzens Hilfe. Beim Gießen solltest du das Wasser eher großflächig rund um die Pflanze verteilen. So können die Wurzelspitzen überall verteilt Wasser aufnehmen.
Obst und Gemüse versorgen
Jede Obst- und Gemüsepflanze hat so ihre eigenen Anforderungen an Bewässerung und Pflege. Tomaten beispielsweise lieben trockene Blätter und feuchten Boden. Obst- und Gemüsesorten, die viel Masse ansetzen, wie etwa Kürbisse, Melonen oder Gurken, benötigen besonders während des Fruchtwachstums äußerst viel Wasser. Paprika, Chili und auch mediterrane Kräuter, wie Rosmarin und Thymian, lieben es, auch eine Zeit lang im Trockenen zu stehen. Informiere dich zu den Pflanzen, die du in deinem Nutzgarten anbaust, und passe deinen Bewässerungsplan individuell an.
Zierpflanzen gießen
Da Zierpflanzen, wie Blumen oder Stauden, in vielen Gärten großflächig verteilt und auch in Pflanzkübeln und Hochbeeten angepflanzt werden, ist der Aufwand meist zu groß, dort ein automatisches Bewässerungssystem zu installieren. Es führt also kaum ein Weg um die Gießkanne oder den Gartenschlauch herum. Versuche, deine Zierpflanzen immer von unten zu gießen, das heißt, das Wasser auf der Erde rund um die Basis der Pflanze zu verteilen. So vermeidest du Wassertropfen im Blattwerk und schonst sowohl Blüten, als auch Knospen.
Häufige Fehler beim Gießen vermeiden
- Nicht in der Mittagshitze gießen: In der prallen Sonne verdunstet das Wasser schnell, teilweise noch bevor es an den Wurzeln ankommt. Gieße also am besten, wenn es kühler ist: am frühen Morgen oder späten Abend.
- Staunässe vermeiden: Dauerhaft nasser Boden kann Wurzelfäule verursachen – achte also auf gute Versickerung. Bevor du erneut zur Gießkanne greifst, prüfe am besten mit dem Finger oder einem Spaten, ob der Boden überhaupt schon Wasser benötigt. Staut sich regelmäßig das Wasser auf deinem Boden, solltest du nach der Ursache forschen und dich darum kümmern, die Bodenstruktur zu verbessern. Nur dann kannst du gezielt und effizient bewässern.
- Nicht über die Blätter gießen: Vor allem bei Sonne kann Blattnässe zu Verbrennungen führen. Die Wassertropfen wirken dann auf den Blättern wie kleine Lupen und bündeln Sonnenstrahlen. Das kann zu sogenannten Verbrennungen führen, bei denen das Pflanzengewebe geschädigt wird – Blätter verfärben sich braun oder bekommen helle Flecken. Deswegen: Achte darauf, immer gezielt den Boden zu wässern.
- Wassermenge anpassen: Große Pflanzen benötigen mehr Wasser als kleine. Gieße also entsprechend ihrer Größe und ihres individuellen Bedarfs.